Dazu der Nordkurier:

Gedenklstein für Gründerin (Bild http://www.nationalpark-unteres-odertal.de)
Das Tal der Liebe wird wieder zum Leben erweckt und ist ein beliebtestes Ausflugsziel. Der Park ist neu gestaltet und ein Gedenkstein erinnert an Persönlichkeiten.
Schwedt/Zlaton Dolny. Als die Uckermärkischen Bühnen Schwedt (ubs) Ende der 1990er Jahre Shakespeares „Romeo und Julia“ inszenierten, wurden Adam und Eva, seit Jahrzehnten vergessen, zu neuem Leben erweckt. Im Vorfeld der Inszenierung organisierten die ubs Fotoaufnahmen mit den beiden steinernen Statuen, die einst die Besucher des „Tales der Liebe“ begrüßten, die bei gutem Wetter in Scharen zu jenem Ort am östlichen Ufer der Oder strömten, den einst Anna von Humbert, die Gutsherrin von Hohenkränig (heute Krajnik Górny), anlegen ließ.
Die Legende besagt, dass Anna den Park in Abwesenheit ihres Gatten anlegte, um ihm eine Überraschung zu bereiten. Fakt ist jedenfalls, dass dieser Park, wenige Kilometer südlich vom jetzigen Schwedter Grenzübergang direkt am Oderufer gelegen, bis zum Zweiten Weltkrieg eines der beliebtesten Ausflugsziele der Schwedter war. Von der Hügelkette aus, über die der Park sich hinzieht, konnten sie einen einzigartigen Ausblick auf die Landschaft des Odertals genießen. Mit seinen sich an stillen Bachläufen hinziehenden Wegen und versteckten Ecken war er wohl auch ein idealer Rückzugsort für Liebende.
Als die Schauspieler und Fotografen der Uckermärkischen Bühnen im Tal der Liebe auftauchten, war von der einstigen Parkpracht nicht mehr viel übrig. Adam und Eva – die ursprünglich Venus und Apoll darstellen sollten, bald im Volksmund aber Adam und Eva getauft worden waren – lagen umgestürzt und vom Zahn der Zeit bereits arg lädiert. Das Tal der Liebe war seit 1945 in völlige Vergessenheit geraten, die Alleen und Parkanlagen waren zugewachsen, die Bäche und Teiche trockneten aus, die nicht mehr genutzten Bäume verfielen. Die ubs-Inszenierung „Romeo und Julia“ verstand sich seinerzeit als Anspielung auf die Schwierigkeiten des deutsch-polnischen Verhältnisses, insofern waren die Figuren für das Fotoshooting bewusst gewählt: Adam und Eva vergessen im einstigen Tal der Liebe, auf polnischem Territorium – auch ein Anstoß, das Tal der Liebe wieder zu neuem Leben zu erwecken. Das allerdings brauchte noch weitere Jahre, bis deutsche und polnische Partner sich zusammenschlossen, um gemeinsam touristische Attraktionen beidseits der Oder zu entwickeln: In Schwedt sollte hinter den Uckermärkischen Bühnen ein Hugenottenpark entstehen – in Würdigung des großen Einflusses, den hugenottische Zuwanderer nach dem Dreißigjährigen Krieg auf die Entwicklung der Region hatten. Und auf polnischer Seite sollte das Tal der Liebe wieder zum Leben erweckt werden. Und es gelang.
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Mehr auf www.unteres-odertal.de: „Spaziergang durchs Tal der Liebe“und auf www.nationalpark-unteres-odertal.de: „Das Tal der Liebe: Romantisch – wild – verwunschen“
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