Bild H.M.
Fünf Minuten fehlten
Nach dem Resultat aus der Vorwoche (11:1 in Zichow verloren) wollte man gegen den Meisterschaftsfavoriten und Tabellenführer, den Heinersdorfer SV, vor dem Heimpublikum das Gesicht wahren. Dementsprechend war die Mannschaft sehr defensiv eingestellt und es wurde nur mit einer Sturmspitze gearbeitet.
Die Gäste waren darauf bedacht, in Tantow einen klaren Sieg einzufahren. Aber offensichtlich war man nicht auf eine disziplinierte und taktisch gut spielende Heimmannschaft eingestellt. Immer wieder versuchte der HSV über die Mitte zum Erfolg zu kommen. Die Tantower, mit einem Fünfer-Mittelfeld um mehr Stabilität im Abwehrbereich ringend, machten die Räume eng und verschoben sich geschickt.
Der Mannschaftskader der Rückrunde – im Spiel zeigte sich, dass er sich nunmehr gefunden hat! (Bild: H.M.)
So hatte Heinersdorf zwar mehr Ballbesitz, konnte daraus aber keinen Nutzen ziehen. Das Spiel bewegte sich zwischen den Strafräumen. In der 20.Spielminute erfolgte der erste Torschuß der Tantower. Ein weiter Abschlag von Christopher Maron kam auf Martin Bauer. Dieser nahm den Ball direkt von der rechten Außenbahn. Für Rainer Kühnel, im HSV-Tor, ein leichter Ball.
Aber nun nahm das Spiel an Fahrt auf. In der 27.Minute konnte Matthias Sy seinen Gegenspieler nicht folgen und schon wurde es sehr brenzlig. Robert Adamzyk tauchte frei vor Ch.Maron auf. Im 1:1 blieb Maron der Sieger. Heinersdorf erhöhte den Druck auf das Tantower Gehäuse, aber die gesamte Heimmannschaft verteidigte geschickt und mit hoher Kampfmoral das 0:0.
Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe bekam der Tantower SV in der 35.Minute einen Freistoß von 30 Meter halbrechte Position zugesprochen. Die Eingabe, von Mark Gandre getreten, kam auf den plötzlich freistehenden Patrick Pochert. Offensichtlich selbst überrascht, kam er mit dem Kopf nicht richtig hinter dem Ball, so dass Kühnel diese Großchance erfolgreich abwehren konnte.
Zum Ende der 1.Halbzeit gerieten die Tantower schwer unter Druck. Nur mit Mühe (angesichts des Spielverlaufes waren Spieler und Zuschauer überrascht über die gute Leistung der gesamten Mannschaft) und geballter Abwehrkraft gelang es den Heinersdorfer Führungstreffer zu verhindern.
Mit Beginn der 2.Spielhälfte wollte Heinersdorf gleich alles klar machen. Tantow verstand es aber, regelkonform das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und somit immer wieder den Spielfluß der Gäste zu unterbrechen.
In der 56.Minute zeigte Ch.Maron, dass er sich im Tantower Gehäuse weiterentwickelt hat. Der Schuß von Niels-Martin Leonhardt zielte in den oberen rechten Winkel. Alle sahen den Ball schon im Tor, doch da kam Ch.Maron wie eine Katze und fing den Ball noch ab. Nun hatte wohl jeder Tantower Spieler begriffen, dass im heutigen Spiel eine reale Chance auf einen Punkt besteht.
Auch die Wechselspieler zeigten sofort, dass sie sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge einbringen. Da alle Spieler ihre Positionen hielten und immer wieder die Räume vor dem eigenen Strafraum eng machten, gelang es Heinersdorf nicht, sein Spiel zu entfalten. Die sich ihnen ergebenden Torchancen blieben ungenutzt.
Als sich schon ein Großteil der Mannschaften und der Zuschauer auf ein Unentschieden einstellte, gelang Heinersdorf mit einem Sonntagsschuß das goldene Tor des Tages. In der 85.Spielminute gelang es der rechten Abwehrseite der Tantower nicht, den Torschuß von Tobias Krieg zu verhindern. Von 18 Meter halblinker Außenposition ging der Ball in Richtung langes Toreck.
Zunächst sah es so aus, als ob der Ball über das Tor fliegt, doch dann senkte er sich. Ch.Maron war mit den Fingerspitzen noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Großer Jubel bei den Gästen über den schwer erkämpften Auswärtssieg.
Applaus für die Heimmannschaft vom Gegner und vom Publikum. Es war die bisher beste gezeigte Leistung der Tantower in der Rückrunde. So holt man sich das Vertrauen vom Publikum zurück.
Die gesamte Tantower Mannschaft hat eine hohe Moral und großen Kampfeswillen bewiesen. Auch wenn man, aufgrund des Kerkower Punktgewinns in Criewen, nun Schlußlicht der Tabelle ist, mit dieser Leistung läßt sich die Moral aufbauen und beweisen, dass Erfolge auch wieder in greifbarer Nähe sind. Die Mannschaft lebt!
Tantow spielte mit: Ch.Maron; M.Sy; T.Nieclaus (Ch.Hein); M.Bauer; B.Stein; P.Pochert; I.Stefan (M.Schilling); R.Schröder (Ch.Kögel); M.Wollert; J.Schulz; M.Gandre
(geschrieben von U.Augustinat)
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